Hardcover mit SU 230 Seiten, farbig illustriert, München 2006, sehr gut
Allem Dasein auf Erden soll Liebe und Mitgefühl entgegengebracht werden. Dieser Glaubensgrundsatz ist in der tibetischen Kultur allgegenwärtig. Wie tief der Glaube mit dem Leben in Tibet verwoben ist, zeigt kaum ein anderer so eindringlich und überzeugend wie Matthieu Ricard. Seit mehr als 30 Jahren lebt der Franzose als Mönch klösterlich zurückgezogen im Himalaja. Hier findet er die Motive für sein künstlerisches Talent. Matthieu Ricard fotografiert mit Vorliebe spirituelle Meister, das Leben im Kloster, die Kunst und die Landschaften Tibets. Seine in diesem Band versammelten Bilder spiegeln die Spiritualität der Tibeter in berührender Form wider: Offen und warmherzig lachen betagte Einsiedlermönche nach Jahren der Weltabgeschiedenheit in die Kamera, in demütiger Erwartung harren Gläubige der Ankunft ihres spirituellen Meisters in den Bergen, friedlich und ausgelassen feiern tausende Nomaden ein großes Fest zu Ehren ihres Helden Gesar von Ling, mit Hingabe werden in der Druckerei von Derge in alter kunsthandwerklicher Tradition die Schriftzeichen heiliger Texte in Holzblöcke geschnitzt, die Tinte und das Papier zum Druck hergestellt.
Ob im Alltag oder in religiöser Kontemplation versunken, das tibetische Volk strahlt eine Würde aus, die sich in der majestätischen Landschaft der Hochebene Tibets wiederfinden lässt.
Eine stille Hommage an das Land im Herzen des Himalajas, an seine Bewohner und deren kulturellen Reichtum.