Hardcover mit SU, 165 Seiten, Zürich 1999, wie neu
Hundert der schönsten Gedichte aus dem «Subhasitaratnakosa», der ältesten erhaltenen Lyrikanthologie in Sanskrit, entstanden vor 1100 n. Chr.: Die Gedichte über Tages- und Jahreszeiten, erfüllte oder enttäuschte Liebe, gute und schlechte Menschen, Buddha oder Siva berühren, weil sie alles Subjektive hinter sich lassen und nach Allgemeingültigkeit streben.
Ein buddhistischer Gelehrter namens Vidyakara trug die Gedichte von über zweihundert Dichtern aus der Zeit von 700 bis 1050 n.Chr. unter dem Titel «Subhasitaratnakosa», übersetzt «Versschatzkasten», zusammen. Er war mit großer Wahrscheinlichkeit Abt des Klosters Jagaddala im östlichen Bengalen und stützte sich auf die gut ausgestattete Klosterbibliothek.
Die Dichter befassten sich mit den wesentlichen Aspekten des menschlichen Lebens, die in der Sanskrit-Literatur als die vier Lebensziele dharma (Ethik), artha (Hab und Gut), kama (Sinnenfreude) und moksa (Erlösung) erscheinen. Ihre Kunst bestand darin, überlieferte Gleichnisse und Vorstellungen weiterzuentwickeln und mit neuem Leben zu erfüllen. Die «Seele des Gedichts» war ihrer Ansicht nach das Evozierte, Unausgesprochene.
Die Gedichte liegen hier erstmals in deutscher Übersetzung vor; die vorliegende Auswahl ermöglicht einen Einblick in Form und Inhalt der Sanskrit-Lyrik des alten Indien.