Softcover, 274 Seiten, München 1992, sehr gut
Mozi, auch Mo-tsu, Mo-tse, (chinesisch 墨子, Pinyin Mòzǐ – „Meister Mo“) oder Mo Di, Mo Ti, Mo Te, Me-Ti (墨翟, Mò Dí), latinisiert Micius genannt, lebte im späten 5. Jahrhundert v. Chr. Er wirkte hauptsächlich in Nordchina und war Begründer und Namensgeber des Mohismus (墨家, Mòjiā), einer Schule der chinesischen Philosophie. Der Mohismus entstand in der Zeit der Hundert Schulen und war eine utilitaristische, am Wohlergehen des Volkes ausgerichtete Denkrichtung mit konsequentialistischer Ethik. Sie war verbunden mit einer Staatsphilosophie und einer Lehre vom Wohlstand. Die straff organisierte mohistische Schule war bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. in drei Gruppen gespalten und hatte ein Jahrhundert später vollends an Bedeutung verloren. Im Gegensatz zu Konfuzius soll Mozi zumindest einen Teil seiner in großem Umfang erhaltenen Schriften selbst verfasst haben. Mozi ist zugleich der Titel einer Sammlung von 71 Büchern des Mohismus, die von Anhängern zwischen Mozis Tod und der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. angelegt wurde.