Fremde auf dem Pfad der Nachdenklichkeit, von Fritz Mühlenweg

Hardcover mit SU, 301 Seiten, Lengwil 1992, neu

CHF35,00 * Excl. Shipping costs
Delivery time: in stock, immediate availability

Erstausgabe!

Dies ist der Roman, der am dichtesten an den Vorkommnissen einer tatsächlichen Expedition bleibt: Fritz Mühlenweg war von Anfang an mit dabei, als der schwedische Ostasien-Forscher Sven Hedin im Frühjahr 1927 zu seiner letzten großen Expedition aufbrach.
Von Peking aus sollte der Weg zunächst durch die Wüste Gobi nach Urumtschi gehen. Im Herbst geriet die Expedition mit über zweihundert Kamelen in Versorgungsschwierigkeiten. Sven Hedin betraute den 28-jährigen Deutschen, der sich in kritischen Situationen durch seine logistischen Fähigkeiten wie auch durch sein beherztes Handeln ausgezeichnet hatte, mit einer gefährlichen Sondermission. Mit dem Mongolen Pantje und dem Chinesen Tjang sollte er in der fernen Wüstenstadt Hami Proviant besorgen. Es war bekannt, daß marodierende Räuberbanden die Wüstenwege beobachteten. Aus diesem Abenteuer unweit der Seidenstraße, das er in seinen Expeditionstagebüchernfestgehalten hatte, gestaltete Fritz Mühlenweg ein Vierteljahrhundert später seinen spannenden Roman.
Die Episode aus der Expedition wurde für ihn zu einer Geschichte von Gefährdungen, die die eigentliche Reise ausmachen. Die Mauer der Wüstenstille auf dem »Pfad der Nachdenklichkeit« wird immer wieder von ungeahnten Begegnungen durchbrochen. Die zauberische Kraft des Erzählers Fritz Mühlenweg verwandelt die Erkundungen auf Karawanenwegen, die Gespräche über Kamele und verfallene Siedlungen, die Suche nach der nächsten rettenden Wasserstelle und schließlich die schier weglose Flucht zu Fuß in eine durchscheinende Geschichte: vom Suchen und Wiederfinden, von Verlassenheit und Tröstung, von Angst und Glück.
Durch die Zuversicht seines mongolischen Freundes Pantje (»Keine Besorgnis deswegen«) und die Gelassenheit des Chinesen Tjang (»Man muß die Zeit nicht wichtig nehmen«) wird dem Europäer sein Augenmaß für rechtes Handeln in der Wüste und für zuwartende Höflichkeit unter Fremden geschärft.

 

Fritz Mühlenweg (1898–1961), aufgewachsen in Konstanz, gegen Ende des 1. Weltkriegs in französischer Kriegsgefangenschaft, aus der er sich wagemutig selbst befreite; Drogistenakademie, dann mehrere Jahre als Drogist tätig, bevor er aus dem elterlichen Geschäft ausbrach und als Angestellter der neu gegründeten »Luft Hansa« an der Mongolei-Expedition Sven Hedins teilnahm. Die Luft Hansa erkundete die klimatischen Bedingungen für diee Einrichtung einer Fluglinie Berlin-Peking. Zwischen 1927 und 1932 verbrachte Mühlenweg auf Forschungsreisen viele Monate in der Wüste Gobi. Zurückgekehrt nach Europa, begann er ein Maler-Studium in Wien, heiratete die österreichische Malerin Elisabeth Kopriva und lebte mit ihr und schließlich sieben gemeinsamen Kindern als freischaffender Maler in Allensbach am Bodensee. Während des (zwangsweisen) Zolldienstes im Zweiten Weltkrieg begann er, Gedichte aus dem chinesischen Shijing zu übersetzen. Unter schwierigen Bedingungen der Nachkriegsjahre setzte er sich daran, seine Erfahrungen aus der Mongolei in Erzählungen und Romane zu verwandeln.
In den letzten Jahren seines Lebens machten ihn vor allem seine Bücher »In geheimer Mission durch die Wüste Gobi« und »Nuni« (Herder Verlag) zu einem renommierten und geliebten Autor.

0 stars based on 0 reviews