Hardcover, XV+441 Seiten, farbie Abbildungen, Vienna 2021, deutsch/englisch, new/neu
Dieser Sammelband befasst sich in 16 Beiträgen mit frühen, aus dem 10.–13. Jh. stammenden buddhistischen Monumenten des historischen Westtibet. Die Studien beruhen einerseits auf interdisziplinär ausgerichteten Feldforschungen in Ladakh, Spiti, Kinnaur, Tsamda und Purang (heute teils auf chinesischem, teils auf indischem Staatsgebiet liegend), andererseits auf der Erschließung und textkritischen Herausgabe von wichtigen, bislang wenig bekannten oder nicht leicht zugänglichen historiographischen Schriftquellen, u.a. von Werken des Guge Paṇḍita Drakpa Gyaltsen (1415–1486/98), die teils der Gründungsphase des westtibetischen Königreiches und dem königlichen Mönch Yesche Ö (947–1019), der religiös-politischen Hauptfigur im Westtibet des 10./11. Jh., gewidmet sind. Inhaltliche Schwerpunkte der Studien bilden nach einer einleitenden Übersicht der makrohistorischen Entwicklungen in Westtibet vom 7.–15. Jh. Beiträge zur Archäologie, Architektur, Kunst- und Gründungsgeschichte des Klosters Nyarma (10. Jh.) in Ladakh, weiters zu Stelen in Purang und Tsamda, neu entdeckten Wandmalereien des Klosters Tabo in Spiti, illuminierten Prajñāpāramitā Handschriften in Tabo und Pooh (im oberen Kinnaur) sowie zu Wandmalereien mit begleitenden Inschriften des Zhag Höhlentempels (Tsamda). Durch diesen Band wird das Verständnis der religiösen, kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des gesamten westtibetischen Sprachraums, vor allem in den formativen Phasen des westtibetischen Königreichs vom 10. bis zum frühen 13. Jahrhundert, maßgeblich erweitert und vertieft.