Indiscreet Letters from Peking, by B.L. Putnam Weale

Hardcover, 310 pages, London 1906, gut - sehr gut

Unter dem Schriftstellernamen B.L. Putnam Weale schrieb B.L. Simpson mehrere Bücher über Fernostereignisse, darunter das bemerkenswerte Indiscreet Letters from Peking (1906).
Dieses eigenartige, um nicht zu sagen widerliche Buch will den Anschein erheben, als beschreibe ein unbekannter Diplomat die Belagerung der Gesandtschaften. Durch diesen sehr oberflächlichen angewandten Kunstgriff hatte der Autor die Möglichkeit in eine indirekte Selbstverherrlichung "abzubiegen", respektive Leute, die er kritisieren wollte - und das waren viele - anzugreifen. Das Buch wurde ein Skandal-Erfolg. Obwohl es als Tatsachenberich unmöglich verwendet werden kann, ist das Buch als Einführung in die Atmosphäre der Zeit, wenn auch mit Vorsicht, zu lesen.

Simpson war Angestellter der chinesischen Zollbehörde. in einem Bericht, der unmittelbar nach der Befreiung der Gesandtschaften von dem britischen Gesandten verfasst wurde, stand Simpson's Name zusammen mit acht anderen in einer Liste jener Zollangestellten, deren Haltung währen de der Belagerung Anerkennung verdiente. Das hinderte ihn allerdings nicht, währen der alliiertzen Besatzung von Peking sich an organisierten Plünderungen in einem Masse zu beteiligen, wie es nur denen möglich war, die chinesisch sprachen. Sir Claude MavDonald erliess einen Haftbefehl gegen ihn, der vom Oberkommandierenden der britischen Truppen gegegezeichnet war, aber niemals ausgeführt wurde, da Simpson sich ausserhalb des von Briten besetzten Sektors betätigte. Nach einer stürmischen und zweifelhaften Laufbahn wurde Simpson im Jahre 1930 durch chinesische Agenten ermordet.

(Aus: Peter Fleming, Die Belagerung zu Peking)

Autor: B.L. Putnam Weale
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