Irgendwo in Bhutan: Wo Frauen (fast immer) das Sagen haben, von Martin Brauen

Softcover, 175 Seiten, sw Abbildungen, Frauenfeld 1994, neu

Der Ethnologe Martin Brauen hat in den letzten Jahren mehrmals ein Dorf "irgendwo in Bhutan" besucht: allein, mit Familie, mit einer Bäuerin, mit einem Filmteam. Erforscht werden sollte: Wie leben die Menschen in einem isolierten Land – im Himalaya-Königreich Bhutan, das etwas grösser ist als die Schweiz, das an Tibet, an Sikkim und an Indien stösst. Auffallend ist die starke Stellung der Frau bei diesem touristisch sehr sparsam erschlossenen Bergvolk. Nicht nur, dass Boden und Höfe den Frauen gehören und vererbt werden – die Männer verrichten ausschliesslich die schweren Arbeiten wie Pflügen, Eggen, Handwerk. Wie die Frauen mit ihrem Besitz, der auch eine gewisse Macht bedeutet, umgehen, wie sie mit den kargen Mitteln wirtschaften, wie sie ihre Kinder erziehen, wie sie mit ihren Familien und Männern zurechtkommen. Zusammen mit den Fotos ergibt sich ein Bild relativen Friedens, einer Lebens-Einrichtung und -Qualität, die nicht nachahmbar, jedoch für uns hilfreich ist.

Der Titel des Buchs klingt an den berühmten Roman 'Irgendwo in Tibet' von James Hilton an. Die Haupt-Sache ist der Ort Shangrila, der "nichts Geringeres darstellt als ein eingeschlossenes Paradies von erstaunlicher Fruchtbarkeit". Eine runde Arbeit ist sie geworden, diese Darstellung von einer "vielleicht realistischen Vorstellung eines menschlichen Paradieses". Einige der wichtigsten Themen sind: Dorfstruktur, Wirtschaft, Wo Frauen das Land besitzen, Haushalt, Klöster, Feste, Zeremonien, Westliche und bhutanische Entwicklungskonzepte. Dazwischen stehen Aussagen der Dorfbewohnerinnen und -bewohner.

Autor: Martin Brauen
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