Hardcover with DC, 191 pages, bw illustrations, London 1971, First Edition, as new
"Gibbon Sengai (1750-1837) war einer der großen japanischen Zen-Meister der alten Schule. Schon als junger Mann ging er in ein Kloster und unterwarf sich den traditionellen, strengen Zen-Übungen. Nach einer langen Pilgerfahrt durch das Land und einer noch längeren Studienzeit bei seinem Meister Gessen Zenji wurde er zum Abt von Shofukuji, dem ältesten Zen-Tempel in Japan, gewählt. Kalligraphie und Tuschzeichnungen waren immer schon selbstverständlicher Teil seiner Übungen; doch erst in der zweiten Hälfte seines Lebens, besonders während seiner letzten 20 Lebensjahre (nachdem er sich von seinem hohen Amt zurückgezogen hatte), konnte er sich völlig dem kunstvollen Umgang mit dem Pinsel widmen - übrigens nicht zuletzt zur Kenner-Freude seiner zahlreichen Besucher. Die so entstandenen Bilder und Gedichte sind voll von tiefem Humor (jedoch weit entfernt von aller Karikatur), spielen mit unprätentiöser Weisheit in subtiler und delikater Weise auf menschliche Möglichkeiten in ihren Schwächen und Stärken an, wobei sie - gewissermaßen en passant, aber zentral - das Hauptanliegen des Zen durchscheinen lassen: Die Befreiung von jedweder Angst, »Falschen Wünschen und Vorstellungen« , das Sehen, was ist«. Satori. Daisetz Suzuki, der wohl berühmteste Zen-Fachmann und Philosoph unserer Zeit, betrachtete seine Kommentare zu Sengais Bildern und Gedichten als die Summe seines eigenen Gesamtwerkes. Dieses Buch enthält seine erklärenden Notizen und Texte zu 127 Bildrollen, die er selbst ausgesucht hatte, und macht es so zum ersten Mal möglich, authentische Zengas zusammen mit einer Erläuterung ihres historischen und spirituellen Hintergrunds zu betrachten, anstatt nur auf die eigene Intuition« angewiesen zu sein. Dieses Buch, das Suzuki auf Englisch schrieb, war das letzte, welches er in seinen 95 Jahren beendete. Es war sein großer und letzter Wunsch, daß es auch in Europa erscheinen sollte. Die Herausgeberin und Übersetzerin des Buches, Eva van Hoboken, eine Europäerin, studierte traditionellen Zen in Japan. Sie betreute die Ausstellung von Sengais Werken, die in bekannten Museen von zwölf europäischen Ländern gezeigt wurde und auch in Deutschland auf große und beglückte Beachtung stieß."
Autor: | Daisetz T. Suzuki |