Das Tarim-Becken in Zentralasien blickt auf eine faszinierende Geschichte menschlicher Besiedlung zurück. Verschiedene Zivilisationen blühten hier und gingen unter, als Klimaänderungen und einfallende Heere die lebensnotwendigen Wasserressourcen zerstörten. Doch sobald bessere Lebensbedingungen einkehrten und der Frieden zurückkehrte, vermochten die Menschen die anstürmenden Sanddünen zurückzudrängen, es entstanden neue Siedlungen und Kulturen. Durch diese Region führte die Verkehrsader, die Ost und West miteinander verband: Die Seidenstraße. Hier wurden nicht nur Güter wie Jade und Seide sowie die Kenntnis der Metallurgie transportiert, sondern auch Angehörige verschiedener Völker und mit ihnen unterschiedliche Religionen wie der Buddhismus, der christliche Nestorianismus, der Manichäismus, der Zoroastrismus und der Islam nutzen diesen Weg. Das extrem trockene Klima, vorrückende Sanddünen und die Unzugänglichkeit der Region bewahrten die Ruinenstädte und ließen das Tarim-Becken zu einem archäologischen Eldorado antiker Kulturen werden. Das Buch verfolgt die Geschichte des Tarim-Beckens von den frühen indo-europäischen und iranischen Einwanderungen vor 4000 Jahren, den späteren Einflüssen aus dem Mittelmeerraum und aus Indien, den mongolischen und chinesischen Migrationen bis zu den tibetischen Einfällen und der Eroberung durch die turko-mongolischen Uighuren. Es zeigt auf, wie Zentralasien vor rund 2000 Jahren zum Schmelztiegel der damals führenden Kulturen Asiens wurde.