Die Reise im Jahr 1624 nach Tsaparang Tibet, von Antonio de Andrade

Hardcover, 109 Seiten, Ulm 2018, neu

Ohne daß wir mehr darüber wissen, muß Andrade sich schon einige Zeit mit dem Unternehmen beschäftigt haben: zielstre-big reist er zusammen mit dem Laienbruder Manuel Marques und zwei jungen Männern unter dem Schutz einer Hindu-Pilgerschar bis nach Badrinath (3122 m hoch) am Oberlauf des Ganges, und zwar auch dorthin als erster Europäer überhaupt, und weiter unter unsäglichen Strapazen und ständiger Gefahr, dem "Bergtod" zu erliegen über den tief verschneiten etwa 5500 m hohen Mana-Paß ins tibetische Hochland. Als Andrade am 1. August 1624 erschöpft in Tsaparang, der Hauptstadt von Guge, ankommt, kann er nicht wissen, daß er und seine später in Tsaparang aufgebaute Missionsstation Zeuge werden vom Untergang eines fast 700jährigen König-reiches. Schon sechs Jahre nach der ersten Ankunft Andrades in Tsaparang verliert Thi Tashi Dagpa (tib. Khri bkra shis grags pa) – so der lange Zeit unbekannte Name dieses letzten Königs von Guge – einen langjährigen Krieg (1614-1630) ge-gen den benachbarten Rivalen Ladakh. Guge als selbständiges Königreich existiert danach nicht mehr. Doch wir greifen dem Lauf der Geschichte voraus.
Andrade und sein Gefährte Manuel Marques bleiben 1624 nur einen Monat in Tsaparang, versprechen aber, im nächsten Jahr wiederzukommen. Nach seiner Rückkehr schreibt Andrade am 8. November in Agra seinen berühmten Bericht, der bereits zwei Jahre später in Portugal als Buch und in den folgenden Jahren in zahlreichen Übersetzungen erscheint und hier als Facsimile und in moderner deutscher Fassung vorgestellt wird.

Autor: Antonio de Andrade, Jürgen C. Aschoff
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