Hardcover, 444 Seiten, Nördlingen 1987, wie neu
Lu Xun wurde 1881 geboren und starb 1936. Im republikanischen China galt er als Nestbeschmutzer und Verfassungsfeind; 1925 wurde er aus der Universität entfernt; in den Augen der Regierung Tschiang Kai-schek war er ein roter Maulwurf, obwohl er der Kommunistischen Partei niemals beigetreten ist. Aber auch der Linken war verdächtig, weil er von seiner Unabhängigkeit nicht lassen wollte. Sein Sarkasmus und seine Melancholie kannten keine Linientreue. Dazu kam, wenigstens in den Augen der literarischen Kritik, ein weiterer Fehler. Lu Xun zeigte nämlich keine Lust, ein »Hauptwerk« zu schreiben. Er verfaßte zahllose Essays, Erzählungen, Glossen, Gedichte. Manche seiner Meisterwerke sind nur ein paar Seiten lang. Mit diesem unübersichtlichen, vielfältigen, eigensinnigen Œuvre ist Lu Xun zum Bahnbrecher der modernen chinesichen Literatur und zu ihrem ersten (und vielleicht einzigen) Klassiker geworden.
"Die große Mauer" ist eine Sammlung von Erzählungen, Essays und Gedichten des chinesischen Schriftstellers Lu Xun. Die Werke spiegeln das gesellschaftliche und politische Klima Chinas während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wider. Die Texte sind geprägt von scharfer Kritik an den damaligen Zuständen und zeigen Lu Xuns tiefe Besorgnis über die Zukunft seines Landes. Darüber hinaus bietet das Buch einen Einblick in die persönlichen Überzeugungen und philosophischen Ansichten des Autors. Trotz der Schwere der Themen, gelingt es Lu Xun, durch seinen einzigartigen Stil und seinen scharfen Witz, seine Botschaft auf eine zugängliche Weise zu vermitteln.
Autor: | Lu Xun |