Buddha: Die Lehre des Erhabenen, von Paul Dahlke

Hardcover mit SU, 365 Seiten, München 1978, sehr gut, aber Papier vergilbt.

Eingeleitet von Martin Steinke - Tao Chün. - ... viele junge Männer aus gutem Hause zogen damals das geistliche Leben dem weltlichen vor und begaben sich unter die Leitung eines angesehenen Lehrers, um höhere Erkenntnis zu gewinnen. Buddha wählte sich als Lehrer nacheinander die beiden Yoga-Meister Älaro Kälämo und Rämaputto (Sohn des Rama), erfuhr aber bald, daß sie ihn mit ihren Unterweisungen seinem Ziele der Erleuchtung nicht näher bringen konnten, und verließ sie. Nach sieben Jahren schmerzvoller, strenger, bis zur Grenze des Erträglichen gesteigerter Askese erkannte er, daß auch die härteste Selbstqual nicht imstande ist, zur höchsten Erkenntnis zu führen. Kurz entschlossen gab er die Askese auf, konzentrierte sich in der Einsamkeit auf die Meditation (Jhana-Übungen) und gewann endlich die gesuchte Erkenntnis, die er nach schweren inneren Kämpfen als eine neue Lehre des Heils der Welt zu verkünden beschloß. 44 Jahre lang durchwanderte er als Asket lehrend das nordöstliche Indien (die Gegend der heutigen Provinzen Bihar und Oudh) und gewann bald zahlreiche Anhänger. Einer seiner Zeitgenossen war der Begründer der Jaina-Sekte Nätaputto. Im Laufe der Jahre schlössen sich Lehrer und Schüler oder Jünger zu einer Gemeinde zusammen (Sangha genannt), die als äußeres Kennzeichen ihre besondere Kleidung trug, eigene Regeln hatte, und für deren Bedürfnisse Laienanhänger und -anhängerinnen sorgten. Von den zahlreichen Laienanhängerinnen wünschten einige, selbst der Gemeinde der Jünger beitreten zu dürfen. Nach längerem Widerstreben gestattete der Buddha auf die Bitte seiner Pflegemutter Mahäpajapati die Gründung eines Nonnenordens. Wenig nur ist uns an Tatsachen aus dem Leben des Buddha bekannt. Um so reicher und lebendiger haben frommer Glaube, Poesie und Phantasie sein Leben mit Legenden und Wundern ausgeschmückt. Empfängnis, Geburt, "Gang in die Hauslosigkeit", Erleuchtung und Tod wurden von einem reichen Legendenkranz umrahmt. (Vgl. Digh.-Nik. 14, Seite 61, Majjhima-Nikäya 36, Seite 47, Digh.-Nik. 16, Seite 87) Der Legende nach war der Bodhisattva (d. i. das zur Erleuchtung bestimmte Wesen, der künftige Buddha; vgl. Erl. 14 u. 54) ein Gott in einem der vielen Götterhimmel. Als die Götter ihn baten, auf die Erde hinabzusteigen, um den Menschen die Lehre von der Aufhebung des Leidens zu verkünden, willigte der Bodhisattva ein und beschloß, im Sakyer-geschlechte geboren zu werden, in der Familie des Suddhodana, der nach der Legende ein mächtiger König war. Auf übernatürliche Art fand die Empfängnis statt: der Bodhisattva drang in Gestalt eines weißen Elefanten, der in Indien große Verehrung genießt, in den Schoß von Suddhodanas Gattin Maya ein. Auf buddhistischen Denkmälern des dritten und zweiten Jahrhunderts v. Chr. rindet man Basreliefs, die diese Szene darstellen.

Autor: Paul Dahlke
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